Martin Randenrath

1959 geboren in Köln
1976-1978 Ausbildung zum Fotolaboranten
1979-1981 Fotografen-Ausbildung
1983-1989 Studium der künstlerischen Photographie an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln. Abschluss als Meisterschüler bei Prof. Arno Jansen.

Ausstellungen (Auswahl)
1982 Galerie im Raum, Düsseldorf
1984 Photographia Academia, Prag
1985 von vier aus, Simultanhalle, Köln
1986 Körperbilder, Galerie Lichtblick, Köln
1988 Serien, Sequenzen, Photographiemuseum Braunschweig
1989 Fabrik-Fotoforum, Hamburg
1994 Centro Cultural de Belem, Portugal
1999 "der siebte himmel", Christuskirche, Köln
2000 Ericsson Consulting, Düsseldorf
2001 Stilleben, Galerie Cuber, Köln
2001 Galerie Rhenus (Markus Schmitz), Köln

Neue Fotoarbeiten 1999-2001
Die Fotografien Martin Randenraths sind – im weitesten Sinne – dem arrangierten
 Stilleben verhaftet. Dennoch sind Angelpunkte zum Kölner Fotografen Arno Jansen, dessen 
Meisterschüler Randenrath in den 80er Jahren war, nur noch sporadisch sichtbar. Weiträumig gehen Randenraths Arbeiten über vordergründige 
'memento mori' hinaus und greifen isoliert gesehene Gegenstände aus dem
 häuslichen und urbanen Umfeld heraus, die den Betrachter zunehmend irritieren
 und ihm fremd werden. Sie gewinnen eine geheimnisvolle Kraft und wirken auf eine
 geradezu verquere Art magisch aufgeladen und beinahe spielerisch derangiert. Es sind diese Objekte und Motive, die man ansonsten nur gedankenlos benutzt, 
betrachtet und aus den Augen verliert – seien es nun eine industriell geschliffene
 Vase oder ausrangierte Bürostühle.

Randenrath greift diese Dinge der Alltäglichkeit immer wieder auf, stellt sie uns
 neuerdings vor und wirft damit ein eigentümliches Licht auf unsere Befindlichkeit, die
 wir nur allzugerne übersehen wollen.

Die fotografischen Techniken, deren sich Martin Randenrath bedient, sind dabei
 äußerst mannigfaltig und im Hinblick auf das jeweilige Sujet sorgfältig gewählt.

Die Arbeiten erscheinen zumeist in diffusem Licht und sind vielfach auf fast schon archaisch anmutendem Leinen vergrößert – eine Vorgehensweise, die den monotonen Charakter der Objekte adäquat aufnimmt und sublimiert. Selbst Colorfotografien haben beinahe alle Farbigkeit verloren – sie entbehren sie jedoch keineswegs. Die klare, unaufgeregte Präsentation der Arbeiten unterstützt dabei des Fotografen Intention nach einer möglichst unprätentiösen Werkschau.

Randenrath stellt sich mit seinen Arbeiten der unbequemen Frage nach dem virulent
 aktuellen Kunstcharakter des Alltäglichen und auch umgekehrt der Bedeutung von
 Kunst für unsere Wirklichkeit.

Richard Winterstein im August 2001

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